Leben ist Brückenschlagen, sagt Gottfried Benn in einem Gedicht.
Fast 4 Jahrzehnte war ich als Psychiaterin im jetzigen LKH Graz II, Standort Süd tätig, zuletzt als Leiterin einer psychiatrischen Abteilung.
Darüber hinaus habe ich mich in unterschiedlichster Weise bemüht, Brücken zu schlagen, als sowohl im Lehrbereich als auch bei Fortbildungen und Tagungen.
Meine Arbeit war geprägt vom Bestreben, das Wissen um psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen und die Bedürfnisse der betroffenen Menschen weiterzugeben und somit eine hilfreiche und gelungene Verbindung herzustellen zwischen den Lebensräumen von Menschen mit psychischen Problemen und den zahlreichen Anlaufstellen und Hilfsmöglichkeiten.
Mehr denn je ist es in der heutigen Zeit von großer Bedeutung, Menschen zu erreichen, ihnen in ihrem Alltag zu begegnen und sie dort abzuholen, sie in ihren Bedürfnissen besser verstehen zu lernen, um ihnen Brücken zu bauen zu einer gewünschten oder notwendigen Veränderung und Verbesserung ihrer Lebensumstände.
Als Sozialpsychiaterin und Psychotherapeutin weiß ich um die Wichtigkeit einer lebensnahen Alltagsgestaltung und um die Bedeutung eines Unterstützungsnetzes, das sich aus vielen Strukturen zusammensetzt und möglichst viele unterschiedliche Angebote beinhaltet.
Das PSN hat sich in seinem nun über 40-jährigen Bestehen zu einer in der Region unverzichtbaren Einrichtung mit einem vielfältigen, differenzierten und auf die Bedürfnisse der obersteirischen Bevölkerung zugeschnittenen Angebot entwickelt und ist dabei lebendig und immer nah an den Menschen geblieben.
Gerade für die schwächeren und bedürftigen Mitglieder unserer Gesellschaft ist es in dieser Zeit sehr schwierig und oft unmöglich, den Anforderungen gerecht zu werden. Umso wichtiger ist es, sie in einem Netzwerk aufzufangen, ihnen Halt zu geben und dabei zu helfen, sich als vollwertige Mitglieder ihrer Gemeinschaft zu fühlen.
Für dieses Anliegen bringe ich gerne meine Erfahrung und Kompetenz in die Vorstandstätigkeit ein.
Gut, dass es das Psychosoziale Netzwerk gibt. Es bietet Hilfe für Menschen mit psychischen und sozialen Problemen. Dass das PSN ein besonderes Augenmerk auf benachteiligte bzw. beeinträchtigte Menschen und deren Angehörige legt, zeichnet den Verein aus. Wahrscheinlich sind Organisationen wie das PSN mit ein Grund dafür, dass unsere Gesellschaft „funktioniert“. Als Lehrer und später als Bezirksschulinspektor habe ich die Hilfe des PSN für Schüler und Schülerinnen in der Praxis oft erlebt. Das Psychosoziale Netzwerk ist in den letzten Jahren rasch gewachsen, dies zeigt den Bedarf und die Notwendigkeit der Hilfestellung.
Mit meiner Tätigkeit im Vorstand möchte ich eine kleine Unterstützung für diese große Organisation sein.
Es scheint, dass unsere Gesellschaft härter und egoistischer wird, sowohl im politischen als auch im ökonomischen Umfeld der Menschen. Dies ist vermutlich eine der Ursachen für die zunehmenden psychischen und sozialen Belastungen der Menschen. Daher dürfen gerade jetzt soziale Gesinnung und die Bereitschaft zu helfen keinesfalls über Bord geworfen werden. Auch wenn es schwieriger wird, Menschen in sozialer Not zu unterstützen, es gehört zu den Pflichten für Menschen mit humanistischer Gesinnung, dies zu tun.
Es ist mir nicht nur eine besondere Ehre und große Freude, sondern auch ein Herzensanliegen, im Vorstand meines ehemaligen langjährigen Arbeitgebers aktiv werden zu dürfen. Von 1997 bis 2007 war ich selbst Mitarbeiterin des Vereins, ursprünglich im Sekretariat und nach meinem berufsbegleitenden Studium der Pädagogik im Team der Mobilen sozialpsychiatrischen Betreuung, bis ich 2007 die Leitung und Geschäftsführung des Vereins Jugendzentrum Judenburg übernommen habe.
In diesen 10 Jahren bin ich mit vielen wertvollen Kolleg*innen durch dick und dünn gegangen, sie waren wichtige Begleiter*innen durch stürmische Lebensphasen und Wegbereiter meines privaten und beruflichen Werdegangs. Verbundenheit und gute Freundschaften sind über die Jahre meines Ausscheidens geblieben. Mit Interesse habe ich auch die Entwicklung des Vereins in eine GmbH und allen damit verbundenen Umstrukturierungen verfolgt.
Ich bin dankbar, dass ich nun meinerseits mit meiner Kompetenz und viel Engagement einen Beitrag für diese wichtige Institution und deren Mitarbeiter*innen leisten und einen kleinen Teil Zukunft des PSN mitgestalten darf.
Ich habe in den späten 80er Jahren als Erziehungshelfer und Sozialpädagogischer Familienbetreuer im Verein für psychische und soziale Lebensberatung gearbeitet.
Hauptberuflich bin ich als Lehrer für Bildnerische Erziehung an der HLW Fohnsdorf und an der BAfEP Judenburg tätig. Das Wohlergehen der Jugend lag und liegt mir sehr am Herzen.
Nach Beendigung meiner operativen Tätigkeit im Verein in den 90er Jahren stellte ich mich für den Vorstand zur Verfügung und wurde seitdem zum Kassier gewählt.
Über die mittlerweile vielen Jahre als Kassier bin ich gut mit den dabei nötigen Tätigkeiten vertraut geworden. Außerdem habe ich beinahe die gesamte Entwicklung von Verein und PSN miterlebt. Da ich daher weiß, wie vielfältig die Angebote des PSN sind und wie wichtig für die vielen Personen, die diese Angebote in Anspruch nehmen, unterstütze ich das PSN durch meine Tätigkeit als Kassier des Vereins für psychische und soziale Lebensberatung ausgesprochen gerne.
Als Vertreter des PSN Betriebsrates sehe ich meine Aufgabe unter anderem darin, bei
Entscheidungen des Vereinsvorstandes die Interessen der rund 200 Mitarbeiter*innen zu
beachten und zu vertreten.
Darüber hinaus wollen wir (Betriebsräte) auf die schwierigen Arbeitsbedingungen im Sozial- und
Gesundheitsbereich hinweisen und dort, wo es möglich ist, Hilfestellungen für die
Kolleg*innen erwirken.